Im Juni 1998 – ein halbes Jahr nach dem „Suppentopf“ – startete unsere Tafel Bergedorf. Wir gehören damit zu den ersten 100 Tafeln in Deutschland. Heute gibt es über 900! Die Idee hatte Pastorin Christiane Eilrich. Sie wollte einen eingetragenen Verein, der völlig unabhängig von anderen Institutionen handeln könnte. Unsere 1. Vorsitzende wurde damals Sigrid Meincke, die noch heute Schirmherrin ist. Darauf folgte Klaus Döcke und heute erfüllt Peter Kuczora diese Aufgabe.
25 Jahre Tafel Bergedorf – Diesen Geburtstag möchten wir groß feiern! Am 18. Juni 2023 sind all unsere MitarbeiterInnen zu einem Fest geladen. Es folgt am 24. Juni eine lange Tafel vor der Kirche St. Petri und Pauli, damit wir auch mit all unseren KundInnen, überhaupt mit allen BergedorferInnen, die uns von Anfang an immer unterstützt haben, feiern können. Dabei sollen auch wieder haltbare Lebensmittel eingesammelt werden. Wir werden rechtzeitig mit Handzetteln und Plakaten darauf aufmerksam machen.
Die lange Schlange von Menschen in der Schloßstraße am Dienstag und Donnerstag ist für die Bergedorfer ein gewohntes Bild. Wir sind dankbar, dass wir den damaligen Jugendkeller – gemeinsam mit dem „Suppentopf“ für die Ausgabe von Lebensmitteln nutzen dürfen. Hier versorgen wir bis zu 130 KundInnen, von denen viele auch eine Familie haben.
Die Tafel Bergedorf hat noch drei weitere Ausgabestellen, beliefert noch zwei andere, sowie Altenheime, Kinder- und Jugendtreffs. So unterstützen wir weit mehr Menschen in Bergedorf, als zu den Ausgabestellen kommen.
Für all diese Aufgaben braucht es natürlich viele Menschen, die helfen. Wir haben im Moment ca. 160 Mitarbeitende: im Fahrdienst, in den Ausgabestellen und im Büro. Sie alle arbeiten ehrenamtlich.
Die Zusammensetzung der KundInnen hat sich seit der Flüchtlingswelle 2015 stark verändert. Seit einem Jahr kommen auch Geflüchtete aus der Ukraine (somit haben wir nun fast 30 % zusätzliche Gäste). Ein Aufnahmestopp war nötig, damit unsere HelferInnen auch weiterhin alles schaffen. Außerdem lässt die Warenmenge, die eingesammelt wird, eine Vergrößerung unserer Kundenzahl nicht zu.
Es gibt viele MitarbeiterInnen, die uns schon sehr lange unterstützen. Aber auch die „Neuen“ sind engagiert, denken mit und haben Freude an ihrer Arbeit. Unsere Aufgabe sehen wir nach wie vor darin, Lebensmittel, die noch gut sind, nicht wegzuwerfen, sondern einzusammeln und an bedürftige Menschen weiterzugeben. Diese Aufgabe erfüllen wir nun schon so viele Jahre und das ist doch wahrlich ein Grund zu feiern!
Für „Tafel Bergedorf“ und den „Suppentopf“
Ulrike Eckert-Riecke